Alphagitter versus Spaltanlagen
Uwe Meyer
Bundessortenamt Hannover
Seit vielen Jahren werden im Bundessortenamt zweifaktorielle Spaltanlagen (Großteilstücke: PSM-Behandlungen; Kleinteilstücke : Sorten) für Sortenversuche angelegt und ausgewertet. Gitteranlagen konnten sich bisher nicht durchsetzen, da es immer spezielle Anforderungen an die Prüfgliedanzahl gab und der technische Aufwand bei der Planung, Durchführung und Auswertung höher ist als bei vergleichbaren Spaltanlagen. Auch die mangelnde Akzeptanz der gewichteten Sortenmittel trug dazu bei, daß die Gitteranlagen sich im Bundessortenmat nicht durchsetzen konnten.
Utz (1987) hat die Nutzung von Gitteranlagen für die Großteilstücke in zweifaktoriellen Spaltanlagen ausführlich vorgestellt.
Seit einigen Jahren stehen neue Algorithmen für die Erstellung von Randomisationsplänen für spezielle Gitteranlagen ohne Anforderungen an die Prüfgliedanzahl zur Verfügung (Patterson und Williams 1976). Auch für die Auswertung ist der rechentechnische Aufwand unter Nutzung der SAS-Prozedur ‚MIXED‘ weit zurückgegangen (Littell R.C. u.a. 1996).
Ziel unserer Untersuchungen ist eine genauere Schätzung der Sortenmittelwerte und die Minimierung von Restfehlern. Es wird über die Erfahrungen bei der Planung, Durchführung und Auswertung von zweifaktoriellen Alpha-Gittern im Bundessortenamt berichtet.
Literatur:
Littel R.C. u.a. (1996):
SAS System for Mixed Models
SAS Institute Inc., Cary, NC, USA
Patterson H.D., Williams E.R. (1976):
A new class of resolvable incomplete block designs
Biometrika (1976), 63, 1, pp. 83-92
Utz H.F. (1987):
Große Prüfgliedzahlen in Spaltanlagen
Vortrag auf dem 33. Biometr. Kolloquium der Dt. Region der Internat. Biometr. Gesellsch., Trier 1987